Mittwoch, 24. Oktober 2012

GEZ - Wir protestieren auf das Schärfste.

Liebe LeserInnen. Es gibt Leute, die unterstellen Anderen, die sich für Behinderte z.B. einsetzen, sie würden "übertreiben" oder "schwarzmalen". Wenn dem nur so wäre. Was sich in den letzten Jahren abgespielt hat im Behindertenbereich und das laut und deutlich: Ist eine Schande für dieses Land ! Wir haben auf so viel Punkte hingewiesen, haben Berechnungen erstellt uns viel Mühe gemacht, damit transparenter wird, was da vor sich geht. Wir haben beinahe aufgehört uns zu wundern ab vielen Ekelhaftigkeiten gegenüber behinderten Menschen. Wir meinten letzthin noch, jetzt wäre die Talsohle erreicht. Aber nein, es geht weiter. Nun sind die GEZ Gebühren dran. Wir hatten auf dieses Schreiben, das uns erreichte den VdK angeschrieben. Zurück kam folgendes Schreiben:

Sehr geehrter Herr Schwarz,

der Rundfunkstaatsvertrag, der bundeseinheitliche Regelungen für das Rundfunkrecht schafft, ist ein Vertrag zwischen allen Bundesländern. Diese Regelung haben also alle Bundesländer geschaffen.

Zum Hintergrund der Änderung des Rundfunkstaatsvertrags:

Vor längerer Zeit hatte das Bundessozialgericht in einem höchstrichterlichen Urteil einmal darauf hingewiesen, dass die Gebührenbefreiung für einen Teil der schwerbehinderten Menschen n i c  h t mit dem Gleichheitsgrundsatz vereinbar sei und daher abgeschafft gehöre. Das höchste Sozialgericht in der Bundesrepublik sah also in der Gebührenbefreiung für einen Teil der schwerbehinderten Menschen eine nicht tragbare Bevorzugung dieses Personenkreises. Begründet wurde das damit, dass heutzutage quasi jeder Haushalt über einen Fernseher oder Radio oder internetfähigen PC verfüge und hier kein Unterschied oder kein behinderungsbedingt notwendiger Mehraufwand für behinderte Menschen gegenüber nicht behinderten Menschen entstehe.

Damals sahen die politisch Verantwortlichen allerdings trotz dieses Urteils davon ab, den Rundfunkstaatsvertrag zu ändern bzw. auch die gebührenbefreiten schwerbehinderten Menschen zur Kasse zu bitten.

Historisch gesehen, waren die sogenannten Nachteilsausgleiche für Menschen mit Behinderung (u. a. Rundfunkgebührenbefreiung u. v. m.) in der Tat immer nur durchsetzbar und darauf hin ausgerichtet, lediglich die besonderen Belastungen bzw. der rein behinderungsbedingter Mehraufwand, den nur schwerbehinderte Menschen im Vergleich zu nicht behinderten Menschen zu tragen haben, auszugleichen.

2010 gab es dann das Rechtsgutachten von Prof. Kirchhoff, in dem - mal stark verkürzt formuliert - er sich für einen geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag, der auch unabhängig von der tatsächlichen Nutzung oder der Bereitstellung eines Empfangsgeräts zu zahlen sei, aussprach. Diskutiert wurde zwischenzeitlich sogar eine „Medienabgabe“, bei der dann auch noch Gebühren für alle möglichen Medien- und Presseerzeugnisse (egal ob gedruckt oder
virtuell) angefallen wäre. In dieser medienpolitischen Gemengelage ist großen Verlagskonzernen der öffentliche rechtliche Rundfunk im allgemeinen und dessen kostenlose Internetangebote, Mediatheken etc. (Stichtwort
„Tagesschau-App“) ein Dorn im Auge. Die private Wirtschaft hofft natürlich, die eigenen, bislang kostenlosen Angebote im Internet künftig kostenpflichtig vermarkten zu können. Da stört natürlich ein kostenloses Angebot der Öffentlich-Rechtlichen.

Die Länder traten in Verhandlung und stellten Eckpunkte zu einer möglichen Reform des Staatsvertrags auf. Zu diesem Zeitpunkt intervenierte der VdK, also bereits im Vorfeld eines Gesetzentwurfs. Wir konnten eine Beteiligung am Verfahren erreichen, so dass uns der Gesetzentwurf zur Verfügung gestellt wurde, wir eine schriftliche Stellungnahme dazu abgeben sowie an einer mündlichen Anhörung teilnehmen konnten. In der VdK-Zeitung und auf den Internetseiten wurde übrigens immer wieder seit 2010 über das Thema und unsere Aktivitäten dazu berichtet.

Im Oktober 2010 nahmen wir an einer mündlichen Anhörung der Bundesländer teil. Anwesend waren Vertreter der Rundfunkanstalten und die Medienreferenten aller Bundesländer und weitere Interessensvertreter und Verbände. Wir haben in dieser Anhörung alle Argumente aus unserer Stellungnahme vorgetragen und uns vehement dafür eingesetzt, dass es bei einer vollständigen Gebührenbefreiung bleibt.

Nachdem der Entwurf des Rundfunkstaatsvertrags auf Landesebene ins Gesetzgebungsverfahren ging, haben unsere VdK-Landesverbände noch einmal bei den jeweiligen Landesregierungen interveniert und sich für die Beibehaltung der Gebührenbefreiung für den Personenkreis der schwerbehinderten Menschen eingesetzt.

Nicht möglich ist es uns allerdings, als Verband ein demokratisch legitimiertes Gesetzgebungsverfahren (ob Bund- oder Ländersache) zu verhindern.
Die entsprechenden Mehrheiten in Bund und Ländern sind nun mal von den Wählern so bestimmt worden.
Der Rechtsweg ist nicht nur nicht erfolgversprechend sondern auch für den VdK nicht gangbar, da es sich hier nicht um Sozialrecht handelt.

In jedem Fall sollte die Betroffenen prüfen, ob nicht auch eine komplette Beitragsbefreiung aus Einkommensgründen möglich ist. An diesen Befreiungstatbeständen (z. B. Bezug von Grundsicherung etc.) hat sich nichts geändert. Es ist in der Tat dann umständlicher als vorher, weil jedes Jahr der Antrag gestellt und mit entsprechenden Unterlagen und Bescheiden eingereicht werden muss.


Mit freundlichen Grüßen


Dorothee Czennia
Referentin Abt. Sozialpolitik


Sozialverband VdK Deutschland e. V.
Wurzerstr.  4 a - 53175 Bonn
Telefon 0228 82093-0
Telefax 0228 82093-46
czennia@vdk.de  

Präsidentin Ulrike Mascher
Amtsgericht Bonn VR 2096

Das geht immer so weiter. Nun auch noch GEZ !






















Donnerstag, 18. Oktober 2012

Schreiben an MdB Hasselfeldt - CSU

Ihre Rede heute im Bundestag | 18.10.2012

Sehr geehrte Frau Hasselfeldt,

es ist impertinent, immer und immer wieder die guten wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem Land aufzeigen zu wollen ohne auszusagen, wer dafür büssen musste, ohne dass sie mit der Abzockerei, die sich in diesem Land breit gemacht hat, im Geringsten etwas zu tun haben. Es sind Behinderte, Kranke, Arbeitslose, Pflegende Angehörige, Geringverdiener u.a., die in den letzten Jahren starke Einbussen hinnehmen mussten, weil Ihre Partei und die FDP mit üblen Tricksereien bei manchen der Genannten Schlimmstes angerichtet haben !  So sieht es in diesem Land aus und Sie sollten sich als "christliche" Politikerin schämen, so zu tun, als wäre das Ganze auch noch ein Erfolg !

Hochachtungsvoll

Pflegender Angehöriger |  Lothar Schwarz ° Ettenheimerstr.9 ° D-77975 Ringsheim | wp - Mitglied | pid - Mitglied & Freunde