Samstag, 4. Juni 2016

Teilhabegesetz II

Wie eine Behinderung Menschen arm macht....

so war der Titel einer Sendung des SWR, den wir aufmerksam gelesen haben. Dann aber doch einen Leserbrief dazu schreiben mußten aus verschiedenen Gründen:

Link zur Sendung :
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Dazu unser Leserbrief:

Sehr geehrte Damen und Herren

dieses Land, dieser Staat kann Vieles - Eines nicht:_ Gerechtigkeit. Den o.g. Beitrag finden wir wichtig und richtig. Aber auch hier: Da werden behinderte Unternehmer gezeigt, in anderen Berichten kommen Raul Krauthausen u.a. zu Wort, die ganz offen aussagen, sie hätten 5-6 Assistenten oder sogar mehr. Wir kennen sehr viele Menschen, die behindert sind und kaum aus ihren 4 Wänden kommen. Die Unternehmerin aus ihrem Bericht benutzt dann auch noch das Wort von der Untätigkeit mancher Leute, die nicht wie sie, arbeiten würden. Wir kennen behinderte Menschen, die würden gerne arbeiten, finden aber keine Arbeit oder müssen irgendwelche schlimmen Arbeiten in Einrichtungen machen ( für Rüstungsfirmen z.B. oder monotone Arbeiten für die Industrie ). Viele Behinderte können wg. der Schwere der Behinderung nicht arbeiten. Aus eigener Erfahrung : Eine zu 100 % behinderte junge Frau arbeitet ca. 18 Std./Woche ca. 72 Std7mon. ( mehr geht nicht ) und bekommt dafür Netto 400 € !!!! Ich als ihr Lebenspartner pflege sie rund um die Uhr - auch an sonn u Feiertagen und erhalte dafür ca. 500 € pro Monat. So sehen dann die noch prekäreren Lebensverhältnisse aus, die auch in den Medien kaum gezeigt werden ! Darunter auch Menschen, die nicht so selbstbewußt auftreten können wie das behinderte Ehepaar aus dem Bericht von Ihnen ! Denen wir natürlich viel gönnen, ohne Frage. Aber auch an dieser Stelle wird oft vergessen, dass es Behinderte gibt, die z.B. ( auch ein Beitrag von Ihnen ) einen Kampf um Windeln ( Inkontinenzhilfen ) mit den Krankenkassen haben. Es stimmt eben gar nichts mehr in diesem Land. Und auch unter Behinderten gibt es leider unterschiedlichste Meinungen. Die behinderte Unternehmerin sollte nicht vergessen, was wir z.B. über Menschen ausgesagt haben, die keine Arbeit haben oder eben angestellt sind und dann kaum etwas verdienen. Da ich ( der Pflegende Angehörige ) selbst schon eine Firma hatte weiß ich auch: Es macht mehr Spass, wenn ein Unternehmen läuft und etwas abwirft auch, wie wenn man stupide Arbeiten für ein paar Euro im Monat machen soll. Im Übrigen sind das oft Menschen, die von einem "Vermögen" von 2 600 € nur träumen können !!!!!! In Sendungen von Ihnen sollten Sie - im Namen so vieler Behinderter u.a. - solche Aspekte berücksichtigen !

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